Alternative Wirtschaftsmodelle

Nach den gescheiterten Versuchen eines realen Sozialismus ist derzeit eine Wirtschaftsform dominant: Kapitalismus und Marktwirtschaft.

Hier gibt es sicher unterschiedliche Ausprägungen: Gemeinsam ist aber der Glaube daran, dass der Markt Regulierungen bewirkt, die allen Wohlstand bringen.

Ausprägungen sollen kurz umrissen werden:

  • Die einen wollen den Markt vollständig freigeben, setzen auf das Spiel der Kräfte in diesem Markt. Ob in dieser Form der Blick wirklich auf das Wohl aller gerichtet ist, darf bezweifelt werden. Grundannahme ist dennoch die: Erzielt der Produktionsmittelbesitzer hohe Erträge, so kommt dies zum einen dem Staat und damit direkt wie indirekt auch dem Arbeiter zugute.
  • Andere setzen zwar auf den Markt und dessen Wachstum, sie versuchen den Markt durch staatliche, politische Maßnahmen wie Subventionen und Konjunkturpakete zum Wachstum zu bringen.
  • Dritte nennen sich soziale Marktwirtschaft, weil sie das freie Spiel des Marktes kontrollieren wollen, zumindest aber parallel Sozialmaßnahmen etablieren, die diejenigen stützen sollen, die in diesem freien Spiel zu den Verlierern zählen.

Allen Formen der Marktwirtschaft ist gleich, dass sie auf Gewinne abzielen, korrekter ausgedrückt, zunächst auf individuelle Gewinne (der Einzelperson, ihres Betriebs…) vermittelt dann aber auch auf Wachstum der Volkswirtschaft. Allerdings ist dieser Gewinn absichtsvoll deutlich schief verteilt, weshalb es (aus unterschiedlichsten Motiven) Kapitalismuskritik gibt.

Kritik an der ungleichen Verteilung erhebt vor allem die Linke. Ziel ist es, die Produktionsmittel zu übernehmen, Gewinne zu verteilen. Es kommt also zu einer solidarischen Umverteilung.

Ist dieses Modell auf der einen Seite bei den bestehenden Ungleichheiten das Gebot der Stunde – viele oder alle kommen in den Genuss von Gewinnen – so ist es doch auch problematisch.

Denn es setzt wie die Marktwirtschaft auf Wachstum. Wachstum aber kann nur durch immer wieder gesteigerten Ressourceneinsatz begründet sein und damit niemals nachhaltig und dieser Welt gerecht werdend.

Deshalb wurde unter den internationalen Titeln De-Growth bzw. Décroissance das Konzept des Wachstumsrückgangs im Deutschen einer Postwachstumsökonomie entwickelt.

Es versucht ein Wirtschaftssystem und die Rollen von Industrie wie des Einzelnen in diesem System zu beschreiben, welches ohne Wachstum auskommt und damit eine Chance hat, das Klimaziel von 2,7to CO2-Emission je Kopf nachhaltig zu realisieren.