Green Growth

Viele Menschen sehen einen anderen Ausweg, als der hier beschriebene des Postwachstums. Sie setzen auf grünes Wachstum. Dies ist die Hoffnung, durch technische Erfindungen zwar den bisherigen Wohlstand erhalten zu können, aber gleichzeitig CO2-Emissionen in einem Maße reduzieren zu können, dass die Umwelt nicht mehr ausraubend gefährdet wird.

Die bisherigen Versuche in dieser Richtung, auch wenn sie bspw. von der Politik als Energiewende gefeiert werden, müssen allerdings als gescheitert angesehen werden. Und wegen der folgenden Darlegungen ist es auch mehr als fraglich, ob es ein sogenanntes grünes Wachstum überhaupt geben kann.

Dies soll mit einem Blick auf zwei immer wieder zitierte Beispiele von Green Growth erläutert werden: “Windkraftanlagen” auf der einen Seite und grüne Produkte, wie die AAA-Spülmaschine.

Dies sind Beispiele, die zeigen, wie von oben durch Richtlinien und Gesetzgebung versucht wird, die Welt nachhaltig zu machen.

Windkraftanlagen scheinen die Ressourcen dieser Welt optimal zu nutzen: Wind ist keine endende Ressource und so entsteht wunderbarer sauberer Strom.

Aber:

  • Durch den Bau von Windkraftanlagen werden Ressourcen verbraucht: Zunächst natürlich die Rohstoffe an sich, dann durch deren Förderung, Weiterverarbeitung und durch den Transport. Daneben wird die oft vergessene Ressource Raum verbraucht.
  • Nehmen wir nun eine Ressource genauer unter die Lupe: Viele moderne Windkraftanlagen funktionieren ohne Getriebe und sind damit effizienter und weniger störanfällig. Dies wird möglich durch Neodym, ein Stoff, dessen Förderung und Weiterverarbeitung giftige Abfallprodukte verursacht, außerdem können Schwermetalle, Giftstoffe und radioaktive Stoffe wie Uran und Thorium in gelöster Form ins Grundwasser oder als Stäube in die Luft gelangen. Das heißt: Wir in Deutschland habens dann schön sauber, dreckig wirds nämlich woanders (www.achgut.com/artikel/greenpeace_uebernehmen_sie_windraeder_produzieren_atommuell)
  • Die sauberen, regenerativen Energieträger sollen herkömmliche beispielsweise Kohlekraftwerke ersetzen. Oftmals wird dabei übersehen, dass der Rückbau dieser Kraftwerke nicht unwesentlich Müll erzeugt und Ressourcen verschlingt.

Der Nutzer kauft sich nun die AAA-Spülmaschine.  Auch hier wird oft übersehen, dass die noch laufende Maschine nun zu Müll wird und entsorgt werden muss. Der Nutzer ist beseelt von der neuen Maschine, denn er wird der Umwelt was gutes tun und weniger Energie verbrauchen. So sein erster Gedanke, im besten Fall nutzt er zudem sauberen Strom der Windkraftanlage. Aber: Faktisch spart er nur Geld. Denn die Maschine nutzt weniger Energie. Was aber macht der Nutzer mit dem eingesparten Geld? Er setzt es für andere Formen des Konsumes ein und verbraucht so Energie.

Es gibt viele solche sogenannte Rebound-Effekte, die der scheinbaren Einsparung des Green-Growth gegenüber stehen.

Es wird vor allem aber klar: Es gibt keine nachhaltigen Produkte. Die AAA-Spülmaschine, so notwendig sie zur Reduktion hoher Emissionen ist, verringert nicht von sich aus den CO2-Ausschuss einer Person. Deshalb ist der Blick auf das Verhalten der Einzelperson notwendig.

Die Rosa-Luxemburg-Stiftung hat einen guten Überblick der scheinbaren Vorteile der green economy oder des green growth und deren Kritiken zusammengetragen.

https://www.rosalux.de/fileadmin/rls_uploads/pdfs/Argumente/lux_argu_GreenEconomy_dt.pdf

Darin gibt es einen Absatz zur Konsumentensouveränität und auch wiederum deren Kritik, die wir ebenfalls empfehlen, auch wenn wir die darin aufgeführten Aber 1-4 anders bewerten würden.